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1860 München - Hertha BSC 1:1 (1:0)

[1] 1860-Coach Gerald Vanenburg reagierte auf die 0:3-Pleite von Rostock und wirbelte sein Team für das "Endspiel" gegen Hertha trotz angespannter personeller Lage durcheinander. So mussten neben den Gelb-gesperrten Hofmann und Kurz auch Schroth und Kioyo zuschauen. Lenz gab sein Startelf-Debüt im Tor, Görlitz rückte in die Abwehrkette, Meyer verstärkte das Mittelfeld. Im Angriff stürmte der junge Davids neben Agostino.

[2] Berlins Trainer Hans Meyer setzte auf die Elf, die beim 6:2 gegen Dortmund positiv für Aufsehen sorgte und den Hauptstädtern etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen konnte.

[3] Der 33. Spieltag im Überblick

[4] 1860 München nahm sein Schicksal von Beginn an selbst in die Hand und spielte einen Tick engagierter als die Hertha. Für ihre Bemühungen wurden die "Löwen" schon nach fünf Minuten belohnt. Eine Freistoßflanke von der rechten Seite segelte in den Strafraum, Friedrich unterlief den Ball, und Costa hatte wenig Mühe, aus kurzer Distanz einzuköpfen. Allerdings wurde Simunic von Stranzl im Strafraum unsanft umgestoßen.

[5] Mit der Führung im Rücken agierten die Sechziger selbstbewusst und ließen die Berliner nicht zur Entfaltung kommen. Die Meyer-Elf suchte immer wieder Spielgestalter Marcelinho, der in dieser Phase aber schon im Ansatz erfolgreich an einem vernünftigen Spielaufbau gehindert wurde. 1860 spielte aggressiver, stand in der Abwehr sicher und gewann die Zweikämpfe gegen zu zaghafte Berliner. Die wachten erst nach einer halben Stunde langsam auf und hätten mit der ersten Chance fast den Ausgleich erzielt. Allerdings schaffte es Wichniarek nach einem Querpass des von Marcelinho toll in Szene gesetzten Pinto nicht, das Leder aus acht Metern im leeren Tor unterzubringen.

[6] Im zweiten Durchgang begannen beide Teams sehr verhalten. Vor allem die "Löwen" waren darauf bedacht, möglichst keinen Fehler zu machen, vernachlässigten dabei das Offensivspiel. Da konnte Hertha aber auch keine entscheidenden Akzente setzen. Berlins Coach Hans Meyer reagierte und versuchte mit der Hereinnahme von Neuendorf, etwas mehr Schwung in die Angriffsaktionen zu bringen. Die Hauptstädter waren nun optisch überlegen, doch gegen die zu passive Vanenburg-Elf fehlten die zündenden Ideen. Die "Löwen" weiter bissig, verschleppten das Tempo, gaben sich mit dem 1:0 zufrieden und verlegten sich auf Konter. Die wurden schnell und schnörkellos vorgetragen, doch weder Davids, alleine vor Fiedler (66.), noch Lehmann mit einem Schuss, nach schnellem Direktspiel über Tyce und Davids, konnten für das beruhigende 2:0 sorgen. Für die Abschlussschwäche wurden die Sechziger sieben Minuten vor dem Ende bestraft Nach einer Freistoßflanke von Marcelinho stieg Madlung höher als Tyce und versenkte den Ball zum 1:1 im Netz. Eine Minute vor dem Ende aber erneut die große Chance für 1860, doch Kioyo schoss einen von Friedrich an Stranzl verschuldeten Elfmeter links am Tor vorbei.

[7] 1860 München musste sich im "Endspiel" gegen Hertha BSC mit einem 1:1 begnügen und steht damit vor dem Sturz in Liga zwei. Die Berliner können nach dem Remis aufatmen und sind auch nächste Saison wieder in der Bundesliga dabei. Zur tragischen Figur wurde 1860-Stürmer Kioyo, der eine Minute vor dem Ende einen Elfmeter neben das Tor setzte.