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Hansa Rostock - Bayer Leverkusen 1:3 (0:2)

[1] Die Tabellenführung vor Augen, vertraute Hansa-Trainer Armin Veh der gleichen Aufstellung, die das Ost-Derby in Cottbus mit 4:0 gewonnen hatte. Ähnliches war Bayer-Trainer Klaus Toppmöller nicht vergönnt, ihn zwangen zahlreiche Ausfälle zu einer Neuformierung des 18er-Kaders. Besonders im Blickpunkt auf Seiten der Gäste aus Westdeutschland stand einer, der zu Beginn nur auf der Bank Platz nahm Ulf Kirsten. Die Ausfälle von Berbatov (muskuläre Probleme) und Franca (konditioneller Rückstand) machten die Reise des 36 Jahre alten Stand-By-Profis an die Ostsee notwendig. Thomas Brdaric kam an der Seite von Oliver Neuville zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison von Beginn an. Ebenfalls neu im Vergleich zum Spiel vor zwei Wochen gegen Bochum (2:4) stand Hanno Balitsch in der Startaufstellung, der an Stelle des leicht angeschlagenen Diego Placente als linkes Glied der Vierer-Abwehrkette agierte.

[2] Das Spiel im Live-Ticker

[3] Der 4. Spieltag im Überblick

[4] „Ich bin gespannt, wie meine Mannschaft heute auftritt“, hatte Veh noch unmittelbar vor dem Spiel vor laufenden Premiere-Kameras gesagt. Scheinbar war er nicht ohne Sorgen, seine bislang so erfolgreiche Mannschaft könnte den Tabellen-14. auf die leichte Schulter nehmen. Falls es tatsächlich Überheblichkeit war, die Hansa sorglos agieren ließ, wurde sie von Leverkusens Angreifern schon in den ersten 22 Minuten bestraft. Erst verwertete Neuville ein präzises Zuspiel von Ramelow, wenig später nutzte Brdaric den kollektiven Tiefschlaf der Hansa-Abwehr zum 2:0. Hansa dagegen war weit von der Klasse vergangener Auftritte entfernt. Von konstruktivem Spielaufbau keine Spur, die Spitzen waren auf sich alleine gestellt und ohne Szenen. Einziger Wermutstropfen in einer für Bayer höchst erfreulich verlaufenen Halbzeit war der frühe Ausfall von Thomas Brdaric. Der Edel-Joker musste kurz nach dem 2:0 mit Leistenproblemen vom Platz und vergrößerte so die Sorgen im Sturm bei Bayer noch weiter.

[5] Die Statistik sprach vor Beginn der zweiten Halbzeit klar für Leverkusen Zuletzt hatte Hansa 1996 gegen Stuttgart einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt, und auch das bislang von beiden Teams Gezeigte konnte nur schwer Glauben machen, dass sich daran etwas ändern sollte. Doch scheinbar hatte Veh seine Mannen in der Kabine bei der Ehre gepackt. Wesentlich engagierter als vor dem Seitenwechsel versuchte Hansa, zum Anschlusstreffer zu kommen, echte Torchancen blieben aber auch weiterhin Mangelware. So war es auch kein Wunder, dass der Anschlusstreffer für Hansa aus einer Standardsituation resultierte. Kientz bestrafte die Zögerlichkeit von Butt nach einer Ecke und verkürzte eine Viertelstunde vor Schluss. Der eingewechselte Kevin Hansen, der den Eckball vor dem 1:2 getreten hatte, besaß wenige Minuten später gar noch die Chance zum Ausgleich, verzog aber doch weit. Stattdessen sorgte Abwehrspieler Gerd Wimmer für die endgültige Entscheidung, als er einen Freistoß von Bernd Schneider kurz vor Schluss in die Maschen des eigenen Netzes abfälschte.

[6] Leverkusen kann mit diesem Auswärts-Dreier erstmal aufatmen, verbessert sich ins gesichterte Mittelfeld. Für Hansa dagegen blieb der Traum von der Tabellenspitze ein eben solcher.