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Olympique Lyon - Werder Bremen 7:2 (3:1)

[1] Lyons Coach Paul Le Guen veränderte seine Startelf nach dem 3:0-Hinspielsieg auf einer Position und brachte Berthod für Frau. Auf Seiten von Werder ging Trainer Thomas Schaaf von Beginn an volles Risiko und schickte mit Klasnic für Mittelfeldmann Borowski einen dritten Stürmer aufs Feld. Hinten verteidigte gegenüber der 0:1-Niederlage bei Bayern München Magnin für Schulz.

[2] Das Achtelfinale im Überblick

[3] Ohne großes Abtasten ging es gleich schnell hin und her zwischen den Strafräumen. Werder fuhr in der Defensive hohes Risiko, stand häufig auf einer Linie und agierte mit einer Abseitsfalle. Drei Mal verfingen sich Lyons Stürmer in dieser, beim vierten Versuch aber sollte Wiltord richtig spekulieren Malouda schickt den Ex-Nationalspieler halblinks in die Spitze, und Wiltord behält allein vor Reinke die Nerven, trifft am Keeper vorbei rechts unten (8.).

[4] Damit war das Vorhaben der Hanseaten, mit einem schnellen Tor gut in die Partie zu starten, Makulatur. Zwar spielte Werder weiter mutig nach vorne, mehr als eine Halbchance von Valdez sprang aber zunächst nicht heraus (17.).

[5] Anders die Heimelf, die im Gegenzug ihre zweite Tormöglichkeit eiskalt nutzte Govou versetzt Magnin und passt quer in die Mitte, wo Malouda fintiert und Essien in Stellung bringt. Der fackelt nicht lange und platziert seinen 20-Meter-Schuss flach ins rechte untere Eck (17.).

[6] Nicht nur wegen des Spielstandes war Lyon das deutlich bessere Team Geschickt nutzte der spielstarke französische Meister über sein technisch überragendes Mittelfeld um die starken Essien und Malouda immer wieder die großen Lücken im Bremer Mittelfeld zu flüssigen Kombinationen und praktizierte mit den lauffreudigen Spitzen Wiltord und Govou ein höchst variables Angriffsspiel. Es klappte nahezu alles bei der Heimelf Nach einem weiten Abschlag des französischen Schlussmanns Coupet springt der Ball im Mittelfeld unkontrolliert hin und her, Essien schaltet am schnellsten und schnappt sich das Leder. Der Ghanaer geht allein auf Reinke zu und umdribbelt den Keeper - 3:0 (30.).

[7] Immerhin bewies Bremen Moral und verkürzte nach einem Fauxpas von Cris durch einen Micoud-Treffer auf 1:3 (32.). Danach war der deutsche Meister etwas im Aufwind, das zweite Tor war binnen einer Minute durch Klasnic und Valdez möglich, doch beide scheiterten (34.). So blieb es zur Pause beim klaren Vorsprung von Olympique, der nach deren toller Vorstellung aber auch vollkommen verdient war.

[8] Auch der zweite Durchgang sollte höchsten Unterhaltungswert bieten, und für den sorgten vor allem die vor Spielfreude sprühenden Franzosen Wiltord machte nach Zuspiel von Govou wie in der ersten Hälfte den Anfang, als er einen Pass des Kapitäns allein vor Reinke vollstreckte (55.).

[9] Zwar verkürzte Ismael per Foulelfmeter - Ernst war von Diatta zu Fall gebracht worden - bald danach (57.), doch das schien die Torlaune des unangefochtenen Tabellenführers der Ligue 1 nur noch mehr herauszufordern Zunächst versetzt Malouda am Strafraum Borowski und knallt den Ball aus 16 Metern flach ins kurze Eck - und vier Minuten später legt Wiltord nach einem Konter über Govou nochmal nach und erzielt gegen die restlos überforderte Defensive aus kurzer Distanz seinen dritten Treffer.

[10] Es glich einer Vorführung, was die Le Guen-Elf mit dem deutschen Vertreter veranstaltete. Hatte man nach dem Hinspiel noch den Eindruck gewonnen, Werder sei auf Augenhöhe mit dem Gegner, bewies das Rückspiel das Gegenteil, denn der französische war dem deutschen Meister in allen Belangen überlegen. Berthods Elfmeter (Fahrenhorst an Nilmar) setzte den Schlusspunkt (80.).

[11] Mit einem frühen Tor machte Olympique der mutigen Offensivtaktik der Bremer einen Strich durch die Rechnung und präsentierte sich im weiteren Verlauf dem deutschen Meister in allen Belangen überlegen. Werder hatte dem variablen Angriffsspiel der Franzosen nichts entgegenzusetzen und schied verdient aus, während Lyon in dieser Verfassung auch im Viertelfinale nicht chancenlos ist.