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FC Liverpool - Juventus Turin 2:1 (2:0)

[1] Liverpool-Coach Rafael Benitez plagten vor dem Aufeinandertreffen mit Juve gravierende Personalsorgen. Mit Hamann, Xabi Alonso und Kewell fielen gleich drei wichtige Mittelfeldspieler aus. Auch Stammkeeper Dudek musste passen, Ersatztorhüter Carson stand zwischen den Pfosten. Zudem musste der Trainer auf die in der Champions League nicht spielberechtigten Morientes und Pellegrino verzichten. Für Pellegrino rückte Hyypiä in die Innenverteidigung. Gegenüber dem 1:0-Erfolg über die Bolton Wanderers am Samstag in der Premier League konnte dagegen zur Erleichterung des Coaches Stürmerstar Baros wieder mitwirken. Da Rafael Benitez mit Le Tallec eine weitere Änderung in seiner Startformation vornahm, mussten Nunez und Welsh zunächst auf der Bank Platz nehmen.

[2] Die Serie A pausierte am vergangenen Wochenende, da in Italien alle Sportveranstaltungen wegen des Todes von Papst Johannes Paul II abgesagt worden waren. Somit hatte Juve seit dem 19. März kein Pflichtspiel mehr bestritten. Im Vergleich zum damaligen 1:0-Sieg gegen Reggina Calcio konnte Coach Fabio Capello wieder auf Regisseur Nedved zurückgreifen, für den Zalayeta weichen musste. Definitiv verzichten musste der Juve-Trainer während der gesamten 90 Minuten auf Tacchinardi, der nach seiner Roten Karte im Achtelfinal-Rückspiel gegen Real für zwei Spiele gesperrt worden war.

[3] Das Viertelfinale im Überblick

[4] Beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams seit dem Endspiel des Europacups der Landesmeister 1985 erhoben sich die 43 000 Besucher vor dem Anpfiff von ihren Sitzen, um den 39 Opfern der Katastrophe im Brüsseler Heysel-Stadion zu gedenken.

[5] Als der Ball dann rollte, legten die "Reds" sofort den Vorwärtsgang ein. Unbedingt wollte die Benitez-Elf einen deutlichen Sieg einfahren, schließlich weiß man auch an der Anfield Road, dass der italienische Rekordmeister in dieser Champions-League-Spielzeit bislang zu Hause jedes Spiel ohne Gegentreffer für sich hatte entscheiden können.

[6] Dementsprechend zeigte sich der derzeitige fünfte der Premier League von Beginn an aggressiv in den Zweikämpfen und entwickelte Druck auf das von Buffon gehütete Juve-Tor. Bereits in der zehnten Minute wurden die Gastgeber für ihr Engagement belohnt Nach einem Eckball verlängerte Garcia mit dem Kopf zum völlig allein gelassenen Hyypiä. Der Finne hatte daraufhin kaum Probleme, Buffon mit einem Volleyschuss aus kurzer Distanz zu bezwingen.

[7] Auch in der Folgezeit blieb Liverpool das Spiel bestimmende Team, gewann die entscheidenden Zweikämpfe und kam nur wenig später zum 2:0, das Garcia mit einem wunderschönen Treffer aus 25 Metern Entfernung erzielte (25.). Dem Spanier kam bei seinem Schuss aus vollem Lauf zugute, dass Buffon recht weit vor seinem Tor postiert war.

[8] Spätestens jetzt wachte auch die "alte Dame" auf, spielte zielstrebiger nach vorne und trug nun auch das ihre zu einem sehenswerten und ereignisreichen Spiel bei. Nedved und Ibrahimovic hatten noch vor der Pause gute Gelegenheiten, den Anschluss herzustellen. Del Piero erzielte fünf Minuten vor dem Seitenwechsel einen Kopfballtreffer, dem jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung versagt blieb.

[9] Zur zweiten Halbzeit brachte Fabio Capello Pessotto für Blasi, um mehr Ordnung in die Aktionen seiner Elf zu bekommen.

[10] Liverpool ließ es nun deutlich ruhiger angehen und spielte nicht mehr so temporeich nach vorne wie in den ersten 45 Minuten. Juve tat sich schwer im Spielaufbau und kam allenfalls durch Fernschüsse zu kleineren Torgelegenheiten. Im Vergleich zum ersten Durchgang verflachte die Partie ein wenig.

[11] Der Anschlusstreffer für die Italiener resultierte dann aus einem Patzer des jungen Carson im Tor des FC Liverpool. Cannavaro setzte sich zwar eindrucksvoll im Luftkampf durch, doch der Kopfballaufsetzer des Juve-Verteidigers war alles andere als unhaltbar (63.).

[12] Nun übernahmen die Engländer wieder mehr die Initiative, ohne sich allerdings größere Gelegenheiten herausarbeiten zu können. Auch die Hereinnahme Smicers brachte keinen entscheidenden Schwung mehr in die Aktionen des FC Liverpool.

[13] In der Schlussphase schienen sich dann beide Teams mit diesem Ergebnis zufrieden zu geben und bemühten sich nicht mit letzter Konsequenz, einen weiteren Treffer zu erzielen.

[14] Dementsprechend bleib es in einer vor allem in der ersten Halbzeit hochklassigen und temporeichen Begegnung bei einem verdienten 2:1-Sieg der "Reds", der beiden Teams alle Möglichkeiten für das Rückspiel offen lässt.