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Hansa Rostock - Hertha BSC 2:1 (1:0)

[1] Rostocks Coach Jörg Berger nahm nach der 0:3-Pleite in Hamburg personell zwei Veränderungen vor Das schwedische Sturmduo Prica und Allbäck blieb draußen. Als einzige Spitze erhielt di Salvo eine Bewährungschance, und der defensivere Rydlewicz sollte das Mittelfeld verstärken.

[2] Gegenüber dem 4:1-Sieg gegen Schalke musste Herthas Trainer Falko Götz auf seinen Abräumer vor der Abwehr verzichten. Den Gelb-gesperrten Kovac ersetzte Dardai.

[3] Der 31. Spieltag im Überblick

[4] Hansa stand vor dieser Partie unter enormen Zugzwang, denn das rettende Ufer war bereits fünf Punkte entfernt. Dementsprechend engagiert gingen die Hausherren in die Partie. Sie nahmen die Zweikämpfe bedingungslos an und erspielten sich schon früh eine Feldüberlegenheit. Einen ersten Warnschuss von Lantz konnte Fiedler problemlos aus dem Strafraum boxen (2.). Dies war aber die einzig zu verzeichnende Chance in der Anfangsphase.

[5] Hertha ließ sich aufs Spiel der Rostocker ein. Die Götz-Elf erledigte die Abwehr-Arbeit gewohnt zuverlässig. Im Offensiv-Spiel versuchten die Hauptstädter, die Hansa-Defensive mit spielerischen Mitteln auszuhebeln. Da aber die Nordlichter sehr nah am Mann standen und die Räume eng machten, kam der Champions-League-Aspirant kaum zum Zug.

[6] Die Teams gingen mit zunehmender Dauer nicht mehr das hohe Tempo der ersten zehn Minuten. Weiterhin blieb Rostock die Spiel bestimmende Mannschaft und wurde noch überlegener. Die Berger-Elf fand aber zunächst kaum ein Mittel, die sattelfeste Hertha-Abwehr aus ihren Fugen zu brechen. Die Rostocker zwangen ihren Kontrahenten aber mit ihrem großen Laufpensum und dem eisernen Willen dann doch zu gelegentlichen Fehlern. Einen solchen Stellungsfehler von van Burik hätte di Salvo nutzen müssen, aber der Schuss des Italieners flog ganz knapp am Tor vorbei (19.). Hansa drängte weiter und hatte durch Rydlewicz eine gute Möglichkeit, aber der Mittelfeldspieler fand bei seinem Weitschuss in Fiedler seinen Meister (39.). Kurz vor der Pause wurden die Ostseestädter noch belohnt Litmanen legte auf Sebastian ab. Der Youngster hielt aus 25 Metern drauf. Der Ball setzte ein paar Mal auf und schlug im linken unteren Toreck ein. Fiedler streckte sich vergeblich (45.).

[7] Die "alte Dame" hatte in der kompletten ersten Hälfte lediglich eine nenneswerte Chance, aber der Direktschuss von Rafael flog einige Zentimeter am Tor von Schober vorbei (42.).

[8] Deshalb waren die Gäste von der Spree im zweiten Durchgang gefordert. Die Halbzeit-Ansprache von Falko Götz schien Wirkung zu zeigen, denn Hertha ging nach Wiederanpfiff engagierter zu Werke. Hertha war bemüht, versuchte es mit Kombinationen, konnte sich aber gegen den kompakten Rostocker Abwehr-Block nicht durchsetzen. In der 65. Minute hatte Rafael dann nach einem Marx-Zuspiel eine gute Möglichkeit, aber der noch leicht abgefälschte Ball ging daneben. Auch danach platzte der Knoten nicht, Hertha rannte sich vor dem Rostock-Strafraum fest.

[9] Hansa baute in der 70. Minute seine Führung aus Litmanen spielte auf die rechte Seite zu Hartmann, der nach innen zog, Fathi und Simunic stehen ließ und wiederum zum Finnen passte. Der Spielmacher stand frei vor Fiedler und verwandelte aus zwölf Metern kaltschnäuzig. Erst dieser Treffer weckte die Berliner endgültig. Sie agierten nun mit der nötigen Aggressivität. So stellte Bastürk in der 73. Minute den alten Abstand wieder her. Friedrich bediente Bastürk, der von der linken Seite in den Strafraum drängte, zwei Rostocker düpierte und aus zwölf Metern platziert in die linke untere Torecke einschoss. Schober war chancenlos.

[10] Die Partie wurde hektischer. Marcelinho wollte nach dem Anschlusstreffer den Ball aus dem Tor holen und zum Mittelkreis tragen, Schober hielt den Brasilianer ab, und der dazustoßende Rafael schubste den Hansa-Keeper in die Maschen. Schiedsrichter Peter Sippel verwarnte Marcelinho und Schober mit Gelb. Weitere brenzlige Aktionen, wie das Foul von Lantz (76.) und der Ausraster von Neuendorf (86.) ahndete Sippel nur mit Gelb.

[11] Durch die aufgeheizten Gemüter kam in der Schlussphase kaum noch ein Spielfluss auf. Die Aktionen blieben meist Stückwerk, Chancen ergaben sich nicht mehr.

[12] Rostock fährt den vierten Heimsieg in Folge ein und erhält damit die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben. Berlin war kämpferisch unterlegen und wurde dafür bestraft. Ein herber Rückschlag für die Götz-Elf im Rennen um die Champions-League-Qualifikations-Plätze.