Bayer Leverkusen - Dynamo Kiew 3:0 (0:0)
[1] Bayer-Trainer Klaus Augenthaler nahm nach dem 2:1-Sieg gegen Wolfsburg am vergangenen Samstag zwei Wechsel in der Startformation vor. Ramelow spielte im defensiven Mittelfeld für Balitsch. Babic bekam die defensivere Rolle von Placente (Gelb-Sperre) auf der linken Seite, Freier kam neu in die Mannschaft. Krzynowek (Hämatom in der Wade) wurde nicht rechtzeitig fit.
[2] Nur eine Änderung auf Seiten von Dynamo Kiew im Vergleich zum 2:0-Erfolg vor zwei Wochen gegen den AS Rom am 5. Spieltag der Champions League Im zentralen Mittelfeld agierte der Brasilianer Rodolfo an Stelle des Nigerianers Yussuf.
[3] Der 6. Spieltag im Überblick
[5] Für ein sicheres Weiterkommen - gleichbedeutend mit dem Gruppensieg in der Gruppe B - benötigte die Augenthaler-Elf einen Sieg. Ein Unentschieden oder eine Niederlage konnte Leverkusen sich nur dann leisten, wenn zeitgleich Real Madrid beim AS Rom ebenfalls nicht besser abschnitt als Bayer. Dem Tabellenführer aus der Ukraine genügte dagegen bereits ein Remis zum sicheren Vorrücken in die nächste Champions-League-Runde.
[6] Beide Mannschaften starteten offensiv in die Begegnung. Während die Leverkusener sich etwas mehr Spielanteile erarbeiteten, war Dynamo bei seinen temporeichen und auf technisch hohem Niveau vorgetragenen Angriffen stets gefährlich. Voronin hatte mit einem Schuss vom Strafraumrand nach schöner Einzelleistung die erste Bayer-Gelegenheit und verpasste ebenfalls in der Anfangsphase nach einem Freistoß von Ponte die Führung gegen Dynamo-Keeper Shovkovskyi nur knapp, der gerade noch rechtzeitig klären konnte. Beide Teams überbrückten das Mittelfeld zügig, doch den Abwehrreihen gelang es zumeist, klare Einschusschancen zu vereiteln. Nachdem die Partie Mitte der ersten Hälfte etwas verflachte, wurde es in der Schlussviertelstunde wieder etwas munterer. Diogo Rincon war bei einer Standardsituation zu überrascht, um einen Stellungsfehler Ramelows auszunutzen. Wenig später rettete Roque Junior in höchster Not gegen Kleber, nachdem Verpakovskis Juan und Nowotny düpiert hatte. Nach einer von beiden Seiten engagiert geführten, allerdings teilweise etwas zerfahrenen und von Abspielfehlern geprägten Halbzeit ging es mit dem torlosen Remis in die Pause.
[7] Ähnlich munter wie der erste Abschnitt begann auch Halbzeit zwei. Diesmal jedoch nutzte Bayer gleich die erste sich bietende Gelegenheit zur Führung. Nach einer Ecke von der rechten Seite von Voronin zögerte zunächst Dynamo-Keeper Shovkovskyi beim Herauslaufen. Am langen Pfosten setzte sich Juan resolut im Zweikampf mit Husin durch und köpfte in die Maschen (51.). Nur wenig später vergaben Voronin, der vom Strafraumrand nur den linken Pfosten traf und Berbatov, der nach einem abseitsverdächtigen Alleingang zu lange zögerte, die Vorentscheidung. In der Folge hätte sich die schlechte Verwertung der Torgelegenheiten beinahe gerächt. Kiew kam immer besser ins Spiel. Zweimal Rodolfo und Gusev hatten gute Gelegenheiten zum Ausgleich für die Osteuropäer. Eine Klasseaktion von Nationalspieler Schneider beendete dann aber das Zittern der keinesfalls immer souveränen agierenden Bayer-Abwehr. Am linken Strafraumrand schön in Szene gesetzt von Babic, setzte sich der 31-Jährige wunderbar gegen den eingewechselten Fedorov durch und spielte in die Mitte zum frei stehenden Voronin ab. Der Ukrainer konnte mühelos vollenden (77.). Damit nicht genug Wenige Minuten vor dem Ende überwand Babic Keeper Shovkovskyi mit einem Distanzschuss, den der Dynamo-Keeper unter dem Körper durchrutschen ließ (86.).
[8] Mit dem Erfolg sicherte sich Bayer den Einzug ins Achtelfinale der Champions League und den Gruppensieg in der Gruppe B vor Real Madrid, das zeitgleich beim AS Rom gewann und damit Dynamo Kiew als Tabellendritten in den UEFA-Cup beförderte. Die Ukrainer waren über weite Strecken der Partie gleichwertig, doch Bayer nutzte die Schwächen in der Hintermannschaft der Sabo-Elf eiskalt aus. Der Erfolg war am Ende daher verdient, wenn auch um mindestens einen Treffer zu hoch.