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Bitteres Aus für Stuttgart

Donnerstag, 24. Februar 2005

Von Andreas Alf aus dem Gottlieb-Daimler-Stadion

[1] Der VfB Stuttgart ist aus dem UEFA-Pokal ausgeschieden. Die Schwaben unterlagen Parma FC vor heimischer Kulisse mit 0:2 nach Verlängerung und müssen nach dem torlosen Remis im Hinspiel die Segel auf europäischer Bühne streichen. Der eingewechselte Marco Marchionni (94. Minute) und Andrea Pisanu (117.) sorgten mit ihren Treffern für ein bitteres Erwachen.

Tiffert setzte erstes Zeichen

[2] Über die pfeilschnellen Andreas Hinkel und Christian Tiffert versuchten die Platzherren von Beginn an, das Tempo zu forcieren. Da sich der Rasen im Gottlieb-Daimler-Stadion jedoch als äußerst tief erwies, fiel es dem VfB schwer, sein technisch anspruchsvolles Spiel umzusetzen. So dauerte es bis zur 17. Minute, ehe Tiffert mit einem Distanzschuss erstmals für Gefahr sorgte, aber Parmas Schlussmann Luca Bucci parierte sicher.

Kuranyi abgemeldet

[3] Die dicht gestaffelten und immer wieder auf Konter lauernden Italiener machten es den Schwaben äußerst schwer. Zwar bemühte sich Spielmacher Aliaksandr Hleb mit exzellenten Einzelaktionen, für Überraschungsmomente zu sorgen, doch in Bedrängnis gerieten die Gäste nur dann, wenn Hinkel mit Flankenläufen die Kopfballstärke von Kevin Kuranyi herausforderte. Der deutsche Nationalspieler hatte im Luftkampf jedoch stets das Nachsehen.

Gastgeber im Pech

[4] Unmittelbar vor der Pause kam der VfB endlich auf. Erst zischte ein Vranješ-Kracher aus 20 Metern nur um Zentimeter über den gegnerischen Querbalken, dann setzte Cacau Meira in Szene, dessen unbedrängte Direktabnahme aus zehn Metern in letzter Sekunde von Verteidiger Jorge Bolano geblockt wurde.

Gäste wurden stärker

[5] Parma merkte nach der Pause, dass diese VfB-Elf bezwingbar war, und wurde selbstbewusster. In der 64. Minute folgte prompt die bislang größte Chance des Spiels, als der eingewechselte Marco Marchionni nach einer Ecke freistehend zum Kopfball kam und Hildebrand nur mit Mühe den Rückstand verhindern konnte.

Mehr Schwung

[6] In der 76. Minute erreichte das nun mehr und mehr zum offenen Schlagabtausch werdende Spiel seinen vorübergehenden Höhepunkt. Erst rettete Hildebrand in letzter Not vor dem völlig ungedeckt im Strafraum auftauchenden Simplicio, ehe im Gegenzug Cacau mit einem Schuss aus kurzer Distanz am Tor vorbeischoss.

Rot für Cannavaro

[7] Doch Parma schwächte sich selbst. Kapitän Paolo Cannavaro holte in der 84. Minute Kuranyi an der Außenlinie so böse von den Beinen, dass er mit einer Roten Karte zum Duschen geschickt wurde. Sammer reagierte sofort und brachte mit Imre Szabics einen dritten Stürmer.

Bresciano lässt VfB zittern

[8] Zum Mann des Abends aber hätte Mark Bresciano werden können. In der Schlussminute der regulären Spielzeit nahm er sich für Parma ein Herz und feuerte aus 18 Metern einen Flatterball ab, den die geschockten Schwaben am langen Pfosten abprallen sahen.

Marchionni trifft

[9] Dafür machte es Marchionni besser. In der vierten Minute der Nachspielzeit rutschte Hleb aus und verlor das Leder, um damit einen Konter der Gäste einzuleiten. Gilardino tauchte frei vor Hildebrand auf, legte den Ball quer zu seinem Sturmpartner, der keine Mühe hatte, Stuttgart mit seinem Schuss mitten ins Herz zu treffen.

Pisanu erhöht

[10] Der VfB setzte alles auf eine Karte und hätte durch Kuranyi noch einmal herankommen können, doch Pisanu setzte den zu späten Bemühungen des Sammer-Ensembles mit dem zweiten Treffer der Italiener nach 117 Minuten ein ganz bitteres Ende.

Athen oder Sevilla?

[11] Parma trifft nun im Achtelfinale am 10. sowie am 16. oder 17. März auf den Sieger der Partie zwischen Panathinaikos FC und Sevilla FC.

Jorge Bolano Correa (Parma) & Aliaksandr Hleb (Stuttgart)