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Basels Argentinier tanzten Tango

Donnerstag, 16. Dezember 2004

Von Marco Keller

[1] Der Schweizer Klubfussball bleibt im Frühling auf der europäischen Landkarte vertreten. Der FC Basel bezwang Feyenoord Rotterdam dank einem Tor von Cesar Carignano hochverdient mit 1:0 und qualifizierte sich damit für die UEFA-Pokal-Sechzehntelfinals.

Basel ohne Kleber

[2] Kurz vor Spielbeginn kam bei Basel zu den Absenzen der Verteidiger Murat Yakin und Boris Smiljanic (nebst Stürmer Mladen Petric) auch noch diejenige des brasilianischen Abwehrspielers Kleber. Christian Gross machte aus der Not eine Tugend, stellte ungewohnterweise auf ein 3-5-2-System um und brachte mit Matias Delgado, Julio Hernan Rossi, Carignano und Christian Gimenez sämtliche vier argentinischen Offensivkräfte von Beginn weg.

Basel mit Chancenplus

[3] Die Spieler verstanden die Botschaft ihres Trainers und bemühten sich nach Kräften, Druck zu machen, obwohl der katastrophale Rasen im St.-Jakob-Park die angreifende Mannschaft massiv benachteiligte. Basel hatte von der ersten Minute an ein optisches Plus und kam zu zwei grossen Möglichkeiten, bei denen den einheimischen Fans der Torjubel jeweils auf den Lippen erstarb. Basel erzielte durch Mile Sterjovski (7.) und Gimenez (19.) zwei vermeintliche Tore, die aber wegen Abseitssituationen nicht anerkannt wurden.

Feyenoord in Lauerstellung

[4] Das bereits qualifizierte Team der früheren Spielerlegende Ruud Gullit, bei der einige Stammspieler geschont wurden, kam nur zu wenigen gefährlichen Aktionen, obwohl sie mit Salomon Kalou und Dirk Kuijt über zwei konterstarke Stürmer verfügte. Die beste Möglichkeit für den Gast bot sich Kalou Der Stürmer von der Elfenbeinküste verzog relativ knapp (26.). Da Basel kurz vor der Halbzeit einige Möglichkeiten durch Rossi, Huggel und Gimenez nicht nutzen konnte, durften die Gäste mit einem eher glücklichen 0:0 in die Pause.

Hochverdiente Führung

[5] Nach je einer Chance durch Kalou und Gimenez wurden dann die Basler für ihre Bemühungen belohnt. Rossi setzte sich rechts durch, und die Flanke des mustergültigen Kämpfers landete zentimetergenau auf dem Kopf von Carignano. Der im Sommer verpflichtete und zuerst heftigst kritisierte "Brecher", der seit der Verletzung von Petric regelmässig spielt und sich nun als Glücksfall entpuppt, setzte das Leder mit dem Kopf aus etwa fünf Metern präzise und unhaltbar in die Maschen (53.).

Kaum mehr Gefahr für Basel

[6] Feyenoord, das am Sonntag noch ein wichtiges Meisterschaftsspiel zu absolvieren hat, suchte anschliessend den Ausgleich nicht mit letzter Konsequenz und kam nur noch durch Kuijt zu einer gefährlichen Aktion, Pascal Zuberbühler parierte aber sicher. Die meisten der über 25.000 Zuschauer mussten dann aber doch noch leicht zittern, weil sich in den Schlussminuten die Fehlerquote bei den vorher so stilsicheren Gastgebern ebenfalls erhöhte.

Wende in drei Wochen

[7] Basel hat damit in drei Wochen sämtliche Höhen und Tiefen durchlaufen. Vor 21 Tagen schien die Mannschaft nach dem 1:2 gegen Heart of Midlothian und der insgesamt dritten Niederlage in Serie am Boden. Die Chancen auf ein internationales Weiterkommen waren mit nur einem Punkt aus zwei Spielen klein. Doch mit dem wichtigen Auswärtssieg in Budapest und dem "Endspiel-Erfolg" gegen Feyenoord besteht nun wieder Hoffnung, dass in Basel im Frühling an magische Europapokal-Tage früherer Saisons angeknüpft werden kann. Zudem überwintert das Team auch in der Meisterschaft wieder auf dem ersten Platz.

Basel-Trainer Christian Gross stellte auf ein 3-5-2-System um