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Stuttgart gewinnt gegen Budapest

Donnerstag, 30. September 2004

Aus dem Gottlieb-Daimler-Stadion von Andreas Alf

[1] Fünf herausragende Minuten in der zweiten Spielhälfte reichten dem VfB Stuttgart, um Újpesti TE völlig verdient mit 4:0 zu bezwingen und in die lukrative Gruppenphase des UEFA Cups einzuziehen. Nachdem Andreas Hinkel nach 14 Minuten die Tor-Gala im Gottlieb-Daimler-Stadion eröffnete, machten zwischen der 57. und 62. Minute Cacau mit zwei Treffern sowie der herausragende Horst Heldt per Foulelfmeter den Endstand perfekt. Die Ungarn blieben nach dem 1:3 in der ersten Partie auch im Rückspiel chancenlos.

Keine Experimente

[2] Stuttgarts Trainer Matthias Sammer sah nach den zuletzt überzeugenden Auftritten der Schwaben in der Bundesliga keinen Grund, sein Stammpersonal zu ändern. Kevin Kuranyi, der im Hinspiel in Budapest einen Einriss des Syndesmosebandes erlitt, musste von der Tribüne aus verfolgen, wie der Brasilianer Cacau an der Seite des Ungarn Imre Szabics auf Torejagd ging.

Juhàr kehrt zurück

[3] Bei den Gästen aus Ungarn durfte Innenverteidiger Tamás Juhàr seine Rückkehr in die Mannschaft nach einer Rotsperre feiern. Gabor Nágy, der Kuranyis Zwangspause mit einem brutalen Foul verursachte, flog aufgrund eines Kreuzbandrisses gar nicht erst mit nach Stuttgart.

Effektives Flügelspiel

[4] Das Spiel der Schwaben stand von Beginn an im Zeichen der Offensive. Mit gewohnt schnellem Kombinationsspiel dominierte die Sammer-Elf die Gäste in allen Belangen. Kapitän Zvonimir Soldo verstand es zudem, immer wieder die schnellen Heldt und Philipp Lahm auf dem linken sowie Hinkel auf dem rechten Flügel in Szene zu setzen. So war es nach fünf Minuten dann auch Heldt, der Szabics mit einer präzisen Flanke fütterte, doch der Ungar setzte seinen Kopfball knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei.

Führung durch Hinkel

[5] In der 14. Minute war es dann soweit Nationalspieler Hinkel versuchte sich in seiner unnachahmlichen Art über rechts durchzusetzen, blieb hängen, erkämpfte sich das Leder aber erneut, zog diesmal nach innen und ließ mit seinem von Juhàr noch abgefälschten Linksschuss von der Strafraumgrenze Schlussmann Géza Vlaszàk keine Chance. Die Stuttgarter Führung vor 23.000 Zuschauern war vollends verdient.

Vlaszàk reaktionsschnell

[6] Während Budapest auch im Anschluss keinerlei Reaktion zeigte, gefährlich nach vorne spielen zu wollen, setzte sich der Einbahnstraßenfußball der Platzherren fort. Nach einer herrlichen Kombination von Lahm und dem ansonsten müde wirkenden Aleksiandr Hleb tauchte Cacau frei vor Vlaszàk auf, doch der Südamerikaner fand im ungarischen Torhüter seinen Meister. Vlaszák war es auch, der seine Mannschaft in der 18. Minute vor einem höheren Rückstand bewahrte, als er einen Distanzschuss von Hleb sicher parierte. Sammers Miene wurde von Minute zu Minute finsterer, da sich der VfB durch Unkonzentriertheiten im Abschluss fortan um den Lohn seiner eigenen Arbeit brachte.

Drei Tore in fünf Minuten

[7] Ein Doppelschlag in der 57. und 58. Minute entschädigte die VfB-Anhänger schließlich für die kurzzeitig vorhandene Fahrlässigkeit der eigenen Akteure. Erst bugsierte Cacau nach schöner Vorarbeit von Heldt den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte, dann war es der quirlige Mittelfeldmann selbst, der einen an Hleb verschuldeten Foulelfmeter verwandelte. Um dem überraschenden Torreigen noch einen drauf zu setzen, köpfte Cacau in der 62. Minute nach einer maßgeschneiderten Lahm-Flanke sogar noch zum 4:0 ein.

Budapest zu schwach

[8] Wo waren die Gäste aus Budapest? Von den Ungarn war auch im zweiten Spielabschnitt kaum etwas zu sehen. Selbst der engagierte Mittelfeld-Motor Bálasz Farkas trieb Újpesti nicht ein Mal gefährlich vor das Gehäuse von VfB-Schlussmann Timo Hildebrand. Einzig dem Ungarn Szabics blieb es vier Minuten vor dem Schlusspfiff vergönnt, gegen das Team aus seiner Heimatstadt einen Treffer zu erzielen. Der Angreifer scheiterte ein letztes Mal am besten Ungarn, Torhüter Vlaszák.

Andreas Hinkel, Horst Heldt, und Imre Szabics (VfB Stuttgart) feiern den Sieg gegen Budapest