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FC Basel dank Startfurioso weiter

Donnerstag, 30. September 2004

Von Marco Keller aus dem St. Jakob-Park

[1] Der Schweizer Klubfussball bleibt dank dem FC Basel auf der europäischen Landkarte. Der stärkste Schweizer Klub gewann das UEFA-Pokal-Rückspiel gegen Terek Grosny trotz einer durchzogenen Leistung ungefährdet 2:0 und qualifizierte sich mit dem Gesamtskore von 3:1 für die Gruppenphase.

Basel unter Druck

[2] Der FC Basel stand an diesem verregneten Donnerstagabend in einem halbleeren Stadion (15 895 Zuschauer) unter doppeltem Druck. Erstens war ein Weiterkommen gegen den russischen Pokalsieger Pflicht, um ein allzu grosses Minus im 30-Millionen-Franken-Budget zu vermeiden, andererseits hatte Basel zuletzt in der heimischen Liga ungewohnte Schwächesymptome gezeigt und hintereinander die Auswärtsspiele in Thun (1:4) und Aarau (0:1) verloren.

Starker Beginn

[3] Das Aushängeschild des Schweizer Klubfussballs zeigte sich aber gegen den Leader der zweiten russischen Division von der ersten Minute an entschlossen, die doppelte Scharte auf nationalem Parkett auszumerzen. Und bereits in der 4. Minute hatten die Spieler von Christian Gross drei Chancen zum beruhigenden Führungstreffer Zuerst wurde ein Schuss von Julio Hernan Rossi zum Eckball abgelenkt, rund dreissig Sekunden später schossen hintereinander Topskorer Christian Gimenez und der Australier Scott Chipperfield den Gästetorhüter Vladimir Savchenko an.

Verdiente Führung

[4] Aufgeschoben war aber nach diesem Startfurioso nicht aufgehoben In der 11. Minute durften die FCB-Supporter doch noch jubeln Mladen Petric tankte sich mit einer Energieleistung durch, seinem Schuss gab Rossi die entscheidende Richtungsänderung.

Zuberbühler verhindert Schlimmeres

[5] Wer nun erwartet hatte, der FCB werde zur grossen Gala aufspielen, sah sich getäuscht. Ausser einer weiteren Chance - einer herrlichen Direktabnahme des fleissigen und phasenweise starken Petric - hatten die Einheimischen bis zum Wechsel nicht mehr viel zu bieten. Die von rund zwei Dutzend Fans angefeuerten Gäste taten sich aber in der Spielkonstruktion ihrerseits schwer und konnten Pascal Zuberbühler nie in Verlegenheit bringen.

Grozny bleibt dran

[6] Doch der Schweizer Nationalkeeper bekam schon bald Gelegenheit, sich auszuzeichnen. In der 51. Minute musste er gegen den alleine anstürmenden Oleg Terekhin klären, der sich ein Missverständnis in der Basler Innenverteidigung zu nutze machte. In der Folge boten sich den Rotblauen noch zwei Chancen, den "Sack" zuzumachen - Gimenez scheiterte in der 67. Minute mit einem Kopfball aus fünf Metern, Chipperfield später mit einem Distanzschuss (86.).

Entschiedung erst kurz vor Schluss

[7] Grosny durfte aber bis in die Schlusssekunden auf den "Lucky Punch" und damit das Erzwingen einer Verlängerung hoffen. Der Brasilianer Kleber sorgte dann mit dem 2:0, einer herrlichen Direktabnahme nach Zuspiel von Matias Delgado, für einen versöhnlichen Abschluss (89.).

Schweizer Premiere

[8] Für Basel mag dieser Erfolg ein Pflichtsieg sein, für den Schweizer Fussball ist er aber von fundamentaler Bedeutung. Im 10. Europapokal-Spiel der Saison war dies der erste Matchgewinn für ein Schweizer Team, nachdem sich der BSC Young Boys, Servette FC und der FC Wil ohne Erfolgserlebnis verabschiedet hatten und auch Basel in drei Partien nur zwei Punkte geholt hatte.

Stimmen zum Spiel

[9] Christian Gross "Es ist eines der wichtigeren Spiel in unserer jüngsten Geschichte. Zuerst lief es ganz gut, aber dann wurde es zunehmend schwierig. Wir kennen die Qualitäten dieser Mannschaft. Für mich war immer klar, dass es zwei schwierige Spiele sein werden. Nachdem Delgado kam, wechselte der Spielverlauf zu unseren Gunsten. Unsere Mannschaft hat Zukunft und ich hoffe, dass wir national wie international noch einige Erfolge feiern werden. Selbstverständlich hoffe ich, dass wir attraktive Gegner bekommen. Es war auch eine wichtiger Sieg, weil die ganze Schweiz auf uns blickte. Es ist aber vor allem ein Sieg für unsere Basel-Fans."Voit Talgajev "Wir haben gegen einen starken europäischen Gegner verloren und wünschen Basel viel Glück für die kommenden Spiele. In der zweiten Halbzeit spielten wir besser. Leider war die erste Halbzeit ähnlich wie die in Moskau. Basel begann stark und erzielte früh ein Tor."

Christian Gross schafft mit dem FCBasel den Einzug in die Gruppenphase des UEFA-Pokals.