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Luis García stürzt Chelsea

Mittwoch, 4. Mai 2005

Von Andreas Alf

[1] Die Sensation ist gelungen Mit einem 1:0-Sieg an der heimischen Anfield Road hat Liverpool FC das Halbfinal-Aus von Chelsea FC in der UEFA Champions League besiegelt und zugleich den Einzug ins Endspiel perfekt gemacht. Nach dem torlosen Remis im Hinspiel schoss der Spanier Luis García die Reds mit seinem Tor in der vierten Minute nach Istanbul, wo man am 25. Mai auf den PSV Eindhoven oder den AC Milan trifft.

Hamann dabei

[2] Auf Seiten der Platzherren stand der deutsche Nationalspieler Dietmar Hamann in der Anfangsformation, um den gelb-gesperrten Xabi Alonso in der Schaltzentrale zu ersetzen. Bei Chelsea rückte im Vergleich zum Hinspiel Njitap Geremi für Glen Johnson als rechtes Glied der Vierer-Abwehrkette zurück ins Team.

Perfekter Auftakt

[3] Schon nach vier Minuten verwandelte sich das ausverkaufte Stadion an der Anfield Road in einen echten Hexenkessel, denn Liverpool erwischte den perfekten Start. Steven Gerrard setzte mit einem Geniestreich per Direktpass den in den gegnerischen Strafraum ziehenden Milan Baroš in Szene, der das Leder zwar etwas zu kurz über Chelsea-Schlussmann Petr Cech lupfte, doch der lauernde Luis García schaltete um Bruchteile von Sekunden schneller als seine Gegenspieler John Terry und Geremi, um die frenetisch gefeierte 1:0-Führung der Reds zu erzielen.

Chelsea unter Druck

[4] Für das Star-Ensemble von Coach José Mourinho war das der denkbar schlechteste Auftakt. Nun war der neue englische Meister gefordert, genau das zu tun, worin seine einzige Schwäche liegt Er musste bedingungslos das Spiel machen, um Tore zu erzwingen. Tatsächlich aber verstanden es die Blues erstaunlich gut, über den wie immer äußerst agilen Frank Lampard ein ansehnliches Kurzpassspiel aufzuziehen, um die eigenen Offensivbemühungen zu forcieren.

Defensive Reds

[5] Als uneffektiv erwies sich Chelsea dennoch. Gegen die freilich mit intensivem Kampf und ebenso großer Souveränität reagierende Verteidigung von Liverpool um Abwehrchef Sami Hyypiä erspielte sich der Turnierfavorit aus London nicht eine viel versprechende Torchance in den ersten 45 Minuten. Das Team von Benítez dagegen versuchte, mit sporadischem Konterspiel über den pfeilschnellen García für Entlastung zu sorgen, doch der Spanier kam nicht weiter zur Entfaltung.

Dudek reaktionsschnell

[6] Gleichwohl die Partie auch nach dem Seitenwechsel nicht spektakulärer wurde, war sie ganz nach dem Geschmack der Liverpooler Fans. Die sich aufopfernden Reds behielten in den entscheidenden Zweikämpfen die Oberhand, um dann temporeich und dynamisch in Richtung des Gehäuses von Cech zu preschen. Und wenn Chelsea dann doch mal gefährlich wurde, waren es Freistöße Nach 62 Minuten verfehlte Didier Drogba das Tor um mehrere Meter, wenig später fand Lampard mit einem Gewaltschuss in Keeper Jerzy Dudek seinen Meister.

Tempo erhöht

[7] Als Mourinho nach 70 Minuten mit Mateja Kezman den dritten Angreifer auf das Feld schickte, blies Chelsea zur Schluss-Offensive. Endlich versuchten die Blues auch, ihre Torszenen über die Flügel zu initiieren. Immer wieder war es nun Arjen Robben über die linke Seite, der entweder nach einem feinen Solo nur von Jamie Carraghers Fußabwehr in höchster Not gestoppt werden konnte oder den kopfballstarken Drogba mit Flanken füttern wollte. Der Angreifer von der Elfenbeinküste jedoch blieb mehr als blass.

Gudjohnsen verpasst

[8] In der Nachspielzeit war es dann Eidur Gudjohnsen, der es verpasste, zum Held des Abends zu werden. Der Isländer kam aus sechs Metern und aus spitzem Winkel frei zum Schuss und zog am langen Pfosten vorbei. So setzte sich Liverpool letztlich dank großen Einsatzes und dem damit erzwungenen Glück durch.

Luis García avancierte zum Mann des Abends