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Lyon schockt Bremen

Donnerstag, 24. Februar 2005

Von Alois Urban aus dem Bremer Weserstadion

[1] Der französische Meister Olympique Lyonnais bewies im Weserstadion seine Klasse und kam durch Tore von Sylvain Wiltord, Mahamadou Diarra und Juninho zu einem verdienten Sieg bei Werder Bremen, das an seiner mangelnden Chancenverwertung und einer unkonzentrierten Defensivleistung scheiterte.

Klose für Valdez

[2] Nachdem sich der eigentlich für die Startformation vorgesehene Ivan Klasnic beim Aufwärmen eine Verletzung zuzog, musste Bremens Trainer Thomas Schaaf kurz vor Spielbeginn seine Aufstellung noch einmal ändern. Der erst von einer Grippe genesene Miroslav Klose ersetzte Klasnic. Im Mittelfeld spielte Daniel Jensen für den gesperrten Frank Baumann. Beim französischen Meister begann Pierre-Alain Frau für den am Knöchel verletzten Bryan Bergougnoux.

Frühes Gegentor

[3] Obwohl der deutsche Meister den besseren Start erwischte und sich ein leichtes Übergewicht erarbeiten konnte, erzielten die Gäste nach einem schnellen Konter in der 8. Spielminute die Führung. Florent Maldouda entwischte auf der rechten Seite Ludovic Magnin, passte schulmäßig nach innen, Sidney Govou verlängerte, weil er über den Ball trat, unfreiwillig auf Sylvain Wiltord, der aus kurzer Distanz genug Klasse bewies, um seine Mannschaft in Führung zu bringen.

Hohes Niveau

[4] In der Folgezeit sahen 36.923 Zuschauer im ausverkauften Weserstadion ein temporeiches und hoch interessantes UEFA Champions League-Spiel zwischen dem deutschen und dem französischen Meister. Bremen drängte mit einer offensiven Ausrichtung auf den Ausgleich. Olympique ließ den Gegner taktisch hervorragend gestaffelt kommen und setzte seinerseits auf gefährliche Konter über die beiden pfeilschnellen Sidney Govou und Florent Malouda, die ein ständiger Unruheherd für die Defensive der Schaaf-Elf waren.

Chancen für Bremen

[5] Werder wurde für seine Angriffsbemühungen vor der Pause mit vier Großchancen belohnt. Zunächst scheiterte Tim Borowski mit einem sehenswerten Flugkopfball an Grégory Coupet, anschließend konnten Klose, Magnin und erneut Borowski beste Möglichkeiten ebenfalls nicht verwerten, so dass es bis zur Pause bei der Führung für die Gäste blieb.

Weitere Ausgleichsmöglichkeiten

[6] Im zweiten Spielabschnitt änderte sich die taktische Ausrichtung der Begegnung nicht. Werder Bremen spielte konsequent nach vorn und kam kurz nach Wiederanpfiff zu weiteren Ausgleichsmöglichkeiten durch Johann Micoud und Klose.

Schaaf bringt Hunt

[7] Nach einer Stunde untermauerte Bremens Trainer Thomas Schaaf die Angriffsbemühungen seiner Mannschaft mit der Einwechselung des offensiv ausgerichteten Aaron Hunt für Mittelfeldspieler Borowski.

Konter mit Klasse

[8] Zunächst setzten aber die Gäste ein erneutes Ausrufezeichen. Ein blitzschneller Konter brachte die Werder-Defensive in große Verlegenheit, Govou war sofort zur Stelle, der Pfosten verhinderte nach seinem Kopfball im Weserstadion zunächst eine Vorentscheidung.

2:0 durch Diarra

[9] Die Elf von Paul le Guen erkannte im Stile einer Klassemannschaft die Probleme in der Abwehr der Gastgeber und setzte nach. Nach schönen Kombination kam Mahamadou Diarra aus 16 Metern frei zum Schuss und schockte Bremen mit dem 2:0.

Freistoßtor durch Juninho

[10] Ein sehenswerter Freistoß in den linken Winkel von Juninho brachte den deutschen Meister in der 81. Minute entgültig auf die Verliererstrasse. Bremen war bis zum Spielende noch um eine Ergebniskorrektur bemüht, konnte sich gegen die kompakte Defensive von Olympique Lyonnais jedoch nicht entscheidend durchsetzen.

Rückspiel in Frankreich

[11] Für das Rückspiel in Frankreich am 8. März benötigt Werder Bremen nun wieder einmal ein Wunder gegen Lyon, um den Einzug ins Viertelfinale der UEFA Champions League doch noch zu schaffen.