Trezeguets Traumtor wirft Real raus
Mittwoch, 9. März 2005
Von Graham Hunter aus dem Stadio Delle Alpi
[1] 15 Minuten fehlten Real Madrid CF zum Erreichen des Viertelfinales der UEFA Champions League, doch letztendlich setzte sich Juventus FC mit 2:0 nach Verlängerung durch. Marcelo Zalayeta sorgte vier Minuten vor dem Ende der Verlängerung in einer packenden Partie für die Entscheidung zugunsten der Turiner, nachdem zuvor David Trezeguet die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel ausgeglichen hatte.
Nedved nicht dabei
[2] Wie erwartet riskierte es Fabio Capello nicht, den am Kopf verletzten Pavel Nedved einzusetzen. Die Verletzung hatte er sich vor zwei Wochen zugezogen, weshalb er bis vor zwei Tagen mit dem Training aussetzen musste. Ansonsten aber spielten beide Seiten in der erwarteten Aufstellung. Juve wagte es sogar, mit drei Stürmern anzutreten, also mit Alessandro Del Piero, Zlatan Ibrahimovic und Marcelo Zalayeta. Damit wollte Capello die Gäste aus Madrid zusätzlich unter Druck setzen.
Wirbelwind Ibrahimovic
[3] Und in der Tat machte Juventus von Beginn an mächtig Druck, vor allem Ibrahimovic sorgte zu Beginn im Strafraum von Real für reichlich Wirbel und hätte beinahe in der sechsten Minute getroffen. Zalayetas Hereingabe wurde zunächst abgeblockt, und während die Abwehr von Madrid ihre Arbeit einstellte, weil sie dachte, der Schiedsrichter habe Abseits gepfiffen, kam Zalayeta abermals an den Ball, bediente den schwedischen Stürmer, der jedoch an Iker Casillas scheiterte.
Del Piero im Pech
[4] Ronaldo hatte die erste Chance der Madrilenen, als er in der elften Minute einen Schuss über das Gehäuse setzte, ehe Mauro Camoranesi drei Minuten später aus einer ähnlichen Situation ebenfalls scheiterte. Um ein Haar hätte Del Piero sein 37. Champions League-Tor für Juve erzielt, als er einen Gewaltschuss ansetzte, den die spanische Nummer 1 nur mit Mühe zur Ecke klären konnte.
Madrid im Kommen
[5] Madrid hatte in der 40 Minute seine bis dahin beste Chance Zidane spielte kurz auf Raúl Bravo, der mit einem Kopfball Figo bediente, der sich drehte und mit einem feinen Pass Ronaldo bediente. Der Brasilianer ging innen an Lilian Thuram vorbei und feuerte einen Schuss ab, der nur um wenige Zentimeter am rechten Pfosten des von Gianluca Buffon gehüteten Gehäuses vorbei strich. Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte war es abermals Ronaldo, der eine gute Möglichkeit vergab.Trezeguet eingewechselt Die wichtigste Personalentscheidung des Spiels fiel in der 57. Minute, als der von einer Grippe genesene Trezeguet für Del Piero eingewechselt wurde und plötzlich neuer Schwung in der Mannschaft herrschte. Camoranesi, Gianluca Pessotto und Ibrahimovic hatten ihre Möglichkeiten, endlich den Führungstreffer für das nun dominierende Turin zu erzielen. Und das Tor sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. 15 Minuten vor dem Ende flankte Camoranesi in den Strafraum, Ibrahimovic köpfte den Ball von der Torauslinie zurück auf Trezeguet, und dieser beförderte ihn mit einer akrobatischen Einlage in die Maschen.
Viele Chancen
[6] Bis zum Ende der regulären Spielzeit gab es noch eine Reihe von Möglichkeiten, aber ein Treffer von Ronaldo wurde zurecht wegen einer Abseitsposition nicht gegeben, und Scharfschütze Roberto Carlos brachte mit einem Freistoß Buffon in arge Probleme.
Die Entscheidung
[7] Als alles nach einem Elfmeterschießen aussah, sorgte Juventus doch noch für die Entscheidung. Zalayeta, der in der ersten Hälfte nur knapp ein Tor verpasst hatte, drosch eine zu kurze Abwehr von Raúl Bravo aus gut 18 Metern flach und unhaltbar für Casillas ins Netz. Damit wirft Juve Real zum zweiten Mal in drei Jahren aus dem Wettbewerb. Kurz vor dem entscheidenden Tor in der 116. Minute hatten Ronaldo und Tacchinardi nach einer Auseinandersetzung hinter dem Rücken von Schiedsrichter Markus Merk noch Rot gesehen, der Schiedsrichterassistent hatte Merk auf die Tätlichkeiten aufmerksam gemacht.