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McCarthy schafft das Wunder von Porto

Dienstag, 7. Dezember 2004

Von Fergus O'Shea aus dem Estádio do Dragão

[1] Der FC Porto hat es wie durch ein Wunder geschafft, das Achtelfinale der UEFA Champions League zu erreichen und damit die Blamage verhindert, als erster Titelverteidiger schon in der Gruppenphase hängen zu bleiben. Nachdem Damien Duff Chelsea FC in Führung gebracht hatte, drehten Diego und, in der 86. Minute, Benni McCarthy die Partie noch zu Gunsten der Portugiesen, die als Gruppenzweiter hinter Chelsea in die nächste Runde einziehen.

Fabiano wieder dabei

[2] Für dieses so ungemein wichtige Spiel setzte Trainer Víctor Fernández auf den wieder genesenen Luís Fabiano, der im Sturm neben Benni McCarthy und Derlei auflief. Chelsea hatte ebenfalls neue Gesichter zu bieten, Duff unterstützte vorne Didier Drogba. Arjen Robben und Mateja Kezman, die beide am Samstag in der Premiership noch getroffen hatten, saßen nur auf der Bank, Scott Parker ersetzte Claude Makelele.

Grandiose Parade

[3] Porto startete gut, aber Chelsea hatte die erste Torchance zu verzeichnen. Duff ließ Areias stehen und bediente Wayne Bridge mit einem klugen Zuspiel, der mit seinem schwächeren rechten Fuß allerdings verzog. Auch in der 11. Minute zeigte Duff wieder seine Klasse, als er Lampard in Szene setzte. Dessen Flanke köpfte dann Drogba scheinbar unhaltbar aufs Tor der Portugiesen, doch mit einem unglaublichen Reflex lenkte Nuno das Leder noch an die Latte.

Tag der Oldies

[4] Porto drängte Chelsea danach in die Defensive, doch die Abwehr ist ja das Prunkstück der Londoner, die in 25 Saisonspielen erst acht Mal bezwungen wurden. Vor allem Paulo Ferreira und Ricardo Carvalho zeigten gegen ihre alten Teamkollegen eine starke Partie.

Nunos Patzer

[5] Nachdem Portos Kapitän Jorge Costa seine dritte Gelbe Karte kassiert hatte, die ihn für das erste Achtelfinalspiel auf die Tribüne verbannt, ging Chelsea in der 34. Minute durch Duff in Führung. Der irische Nationalspieler zog einfach ab und sein gar nicht mal so gefährlicher Schuss wurde von Nuno unterschätzt, der portugiesische Ersatzkeeper wollte mit einer Hand klären, musste aber fassungslos mit ansehen, wie der Ball im Eck einschlug.

Wunderbarer Ausgleich

[6] Auch in der zweiten Hälfte änderte sich nicht viel am Spielgeschehen, Porto drängte und Chelsea setzte voll auf Konter. Der Ausgleich von Diego war folglich absolut verdient und dazu noch umso schöner. Rechtsverteidiger Giourkas Seitaridis schoss nach einem unaufhaltsamen Solo auf den Kasten der Londoner, doch John Terry klärte per Kopf. Den Abpraller nahm Diego dann mit vollem Risiko volley und jagte ihn ins Kreuzeck, unhaltbar für Londons Torhüter Petr Cech.

Dramatische Schlussphase

[7] Porto setzte nun alles auf eine Karte, wohl wissend, dass nur ein Sieg zum Einzug ins Achtelfinale reichen würde. Ricardo Quaresma kam für Derlei und hatte gleich eine gute Gelegenheit, die er aber nicht nutzen konnte. In der 74. Minute hatte Lampard dann die Entscheidung auf dem Fuß, aber Nuno konnte erneut mit einem großartigen Reflex parieren.

Jubel, Trubel, Heiterkeit

[8] Bis zur 86. Minute sah alles danach aus, als ob Porto nur der UEFA-Pokal bliebe, doch als McCarthy nach einer Flanke von Quaresma seinen Gegenspieler William Gallas übersprang und den Ball mit der Stirn ins lange Ecke nickte, stand das Estádio do Dragão Kopf. Mit einer unglaublichen Energieleistung hat sich der Titelverteidiger noch am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen.