Dictionary

Lexical UnitsScenesConcept HierarchiesSound ExamplesParallel Texts

Andrades rabenschwarzer Tag

Mittwoch, 3. November 2004

Von Fergus O'Shea aus dem Riazor

[1] Liverpool FC hat zum ersten Mal seit 21 Jahren wieder in Spanien gewonnen und damit seine Chancen in der Gruppe A enorm verbessert. Dafür sieht die Zukunft für RC Deportivo La Coruña in der UEFA Champions League eher düster aus.

Sergio wieder dabei

[2] Obwohl Deportivo in dieser Europapokal-Saison noch kein Tor erzielen konnte, ging man mit einer Serie von sechs ungeschlagenen Heimspielen in Folge in diese Begegnung. Sergio kehrte nach seiner Sperre wieder in die Startelf zurück, ebenso wie Héctor Berenguel. Dafür fehlten verletzungsbedingt der wichtige Verteidiger Manuel Pablo García sowie der Routinier Mauro Silva. Trainer Javier Irureta nahm eine weitere Veränderung in seiner 4-2-3-1-Formation vor und brachte für Abwehrspieler Joan Capdevilla den erfahrenen Enrique Romero.

Starker Bišcan

[3] Am Wochenende brach sich Djibril Cissé gegen Blackburn Rovers FC ein Bein und fällt für den Rest der Saison aus. Zudem verletzte sich Florent Sinama-Pongolle am Sprunggelenk. Deshalb stellte Liverpools Trainer Rafa Benítez Harry Kewell an die Seite von Milan Baroš. Xabi Alonso war noch nicht ganz fit und saß deshalb auf der Bank, für ihn agierte Igor Bišcan im zentralen Mittelfeld. Der Kroate bot eine überzeugende Leistung und spielte bereits nach knapp einer Minute einen tollen Pass auf Baroš, der aber nicht an Torhüter José Molina vorbei kam.

Tolle Atmosphäre

[4] Dies war der Beginn einer aufregenden ersten Hälfte, in der die Fans beider Lager für eine tolle Atmosphäre im Riazor sorgten. Depor hatte in der siebten Minute seine größte Möglichkeit, doch der stramme Schuss von Sergio aus 20 Metern strich knapp am Kasten von Chris Kirkland vorbei. Doch das Tor machte schließlich Liverpool nach einer feinen Einzelleistung von Bišcan.

Eigentor von Andrade

[5] Der Mittelfeldspieler umspielte zwei Gegner und passte auf John Arne Riise, dessen flache Hereingabe Verteidiger Jorge Andrade, unter Druck gesetzt von Baroš, aus zwei Metern ins eigene Netz beförderte. Obwohl man damit das 100. Gegentor in UEFA-Wettbewerben und das erste im Riazor seit Dezember 2002 hinnehmen musste, ging Depor gleich wieder in den Angriff über. Zwei Minuten später hatte Walter Pandiani bereits die Chance zum Ausgleich, konnte den Ball aber nicht richtig unter Kontrolle bringen.

Rettung auf der Linie

[6] Kurz vor der Pause machte Andrade sein Eigentor wieder gut und rettete auf der Linie. Riise kam auf der halblinken Seite frei zum Schuss - aus ähnlicher Position hatte er am Wochenende im Ewood Park getroffen - doch der portugiesische Verteidiger konnte gerade noch für seinen bereits geschlagenen Torhüter Molina retten.

Amo für Martin

[7] Nachdem er in der ersten Hälfte mit dem gefährlichen Baroš nicht zurecht kam, wurde Innenverteidiger César Martín in der Pause durch Pablo Amo ersetzt. Die Auswechslung hätte sich beinahe ausgezahlt, doch Amos Kopfball in der 53. Minute nach einem Freistoß von Albert Luque ging knapp am Tor vorbei. Kurz zuvor hatte bereits Luque eine gute Gelegenheit, doch konnte Kirkland seinen Flachschuss im Nachfassen vor dem einschussbereiten Víctor Sánchez parieren.

Gefährliches Mittelfeld

[8] Benítez reagierte und brachte den irischen Nationalspieler Steve Finnan für Kewell. Der Verteidiger sollte das defensive Mittelfeld von Liverpool zusätzlich verstärken. Etwa 30 Minuten vor dem Ende kam Diego Tristán - der die drei letzten Tore für Depor erzielt hatte - für den weitgehend wirkungslosen Pandiani. Doch auch er konnte sich nicht durchsetzen. Der letztjährige Halbfinalist drängte auf den Ausgleich, doch die beste Möglichkeit, ein Schuss von Juan Carlos Valerón aus 20 Metern, ging knapp über das Tor.

Andrade gesperrt

[9] Kurz zuvor erreichte der rabenschwarze Tag von Andrade seinen Höhepunkt, denn er handelte sich eine Gelbe Karte ein und ist damit für das nächste Spiel gegen Olympiacos CFP - das Depor unbedingt gewinnen muss - gesperrt.

Harry Kewell, John Arne Riise und Luis García jubeln über das Tor